DZHK-Studie METRIS-HF-DZHK18

In der Studie versuchen wir, den Teufelskreis der sich stetig verschlimmernden Herzschwäche an einer anderen Stelle zu durchbrechen als die bisherigen Therapien. Bei einer Herzschwäche kann das Herz den Körper nicht mehr mit ausreichend Blut versorgen. Um die schlechte Versorgung zu kompensieren, erhält das Herz aus dem Körper ständig Signale, dass es schneller pumpen muss. Das ohnehin geschwächte Herz wird dadurch zusätzlich strapaziert und seine Muskelzellen weiter geschädigt. Genau hier setzen die bisherigen Therapien an: ACE-Hemmer und Betablocker durchbrechen diese Signalkette und reduzieren den Stress für das Herz. Auch Diuretika, die Herzschwäche-Patienten erhalten, entlasten das Herz, allerdings indem sie das Blutvolumen reduzieren.

Hinzu kommt, dass etwa 70 Prozent der Patienten mit einer Herzschwäche ebenfalls eine Insulinresistenz haben. Zurzeit wird diese bei Herzschwäche-Patienten nicht behandelt. Häufig wird sie auch nicht erkannt, da sie bei Routineuntersuchungen nicht auffällt. Aus einer Insulinresistenz kann sich, oft erst Jahre später, ein Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln, die Zuckerkrankheit. Sie kommt bei Herzschwäche-Patienten mit bis zu 40 Prozent deutlich häufiger vor als in der übrigen Bevölkerung und verschlechtert die Prognose zusätzlich. 

Die Studienteilnehmer erhalten im Rahmen der Studie 24 Wochen lang den Arzneistoff Metformin. Das Medikament verbessert die Insulinsensitivität der Zellen und somit auch ihre Fähigkeit, Zucker aufzunehmen und daraus Energie zu gewinnen. Das Medikament verbessert die Insulinsensitivität der Zellen und somit auch ihre Fähigkeit, Zucker aufzunehmen und daraus Energie zu gewinnen.

Mit Metformin greifen wir einen Schritt vor der geschwächten Pumpfunktion direkt am Energiestoffwechsel der Herzmuskelzellen ein. Wir verbessern damit den Energiestoffwechsel der Herzmuskelzellen und gehen davon aus, dass mit der gestiegenen Energieversorgung auch wieder die Kraft der Zellen sich zu kontrahieren und zu pumpen zunimmt. Der Körper würde dann wieder mehr Blut erhalten und die negativen Rückmeldungen ans Herz, die alles weiter verschlimmern, würden nachlassen. Grundsätzlich ist das Konzept des Energiedefizits des Herzmuskels bei Herzschwäche nicht neu. Hier wird aber erstmals ein Mechanismus zur Verbesserung der Energieeffizienz der Muskelzellen mit einem gut etablierten Arzneistoff untersucht. 

Sollte sich bestätigen, dass Metformin tatsächlich die Funktionsfähigkeit des Herzens und damit die Beschwerden bei Herzschwäche-Patienten verbessert, können wir damit eine ganz neue Therapiemöglichkeit für die Behandlung der Herzschwäche entwickeln.